Was mich an diesem Buch so fesselt, ist das Modell zum Verhältnis der inneren Struktur und äußeren Struktur von Breidenbach & Rollow. Sie gehen davon aus, dass der Bedarf der Menschen an innerer Struktur wächst, wenn die äußere Struktur aufgeweicht wird. New Work heißt Selbstorganisation und Agilität, heißt also auch: weniger bis gar keine vorgegebenen Strukturen im Äußeren. Damit wächst aber der Bedarf an „innerer Struktur“ – also so verstehe ich die beiden Autorinnen jedenfalls. Wer sich innerlich nicht seiner Identität bewusst ist, nicht „gefestigt“ ist, der braucht feste Strukturen im Außen: mehr Hierachie, jemensch, die*der sagt, was zu machen ist. So habe ich das noch nie gesehen und gehe seit einigen Tagen mit der neuen These „schwanger“.
Menschen danach zu fragen, wie viel Struktur brauchst du im Äußeren?, ist zumindest schon mal ein guter erster Schritt.