Design Thinking

Dr. Julia Gumula

Design Thinking-Trainer_innen gibt´s wie Sand am Meer – Ich bin anders

Design Thinking ist ein Innovations-Rahmenmodell, das der nutzerzentrierten Entwicklung von Produkten und Dienstleistungen dient. Im Design Thinking steht von der ersten Minute an der (potentielle) Kunde im Fokus. Gleichzeitig drückt das DT-Mindset aus, dass jede_r, der/die dem iterativen Prozess folgt, Innovationen hervorbringen kann.
Daher ist es kein Wunder, dass so viele Unternehmen Design Thinking einsetzen, und warum sich immer mehr Menschen in dieser Methode ausbilden lassen. Design Thinking Trainer_innen gibt es mittlerweile in großer Zahl. Neben der Ideenanglerin persönlich sei Euch Klaus Bindernagel empfohlen, mit dem Julia einen absolut überzeugenden Design Thinking Workshop für die Audi AG co-moderieren durfte.

Wie wollt Ihr disruptive Innovationen hervorbringen,
wenn Ihr dasselbe tut, wie alle Anderen?

Zur Veranschaulichung habe ich Euch unten mal eine Sketchnote vom Design Thinking-Mikrozyklus eingefügt. Jeder Zyklus beginnt damit, dass Ihr Menschen in ihrem alltäglichen Umgang miteinander oder mit Eurer Dienstleistung/Eurem Produkt beobachtet. Vergesst Marktforschung – aus meiner Sicht teuer und sie befragt mir die Kund_innen zu viel. Besser ist: die Menschen beobachten. Schaut Ihnen zu, seid emphatisch und offen. Vielleicht entdeckt Ihr ein Problem, das der/die Kund_in hat, aber vielleicht selbst noch gar nicht bewusst wahrgenommen hat? Großartig! Dann seid Ihr bereits voll auf dem Track. Nun folgt die – aus meiner Sicht! – alles entscheidende Phase: IDEENGENERIERUNG Hier entwickelt Ihr nämlich Ideen, wie das Problem zu lösen ist. Und genau hier liegt das größte Innovationspotential. Ideen haben nämlich zwei Dimensionen, wie man ihre Güte messen kann:

  • die Originalität/ der Neuheitsgrad/ die Seltenheit einer Idee (hier liegt der WOW-Effekt!)
  • die Umsetzbarkeit / Effektivität/ Angemessenheit einer Idee (das leistet jeder Design Thinking-Zyklus, weil ihr ja immer am Nutzer orientiert seid).

Design Thinking Zyklus der Ideenangler, Sketchnote: Dr. Julia Gumula, Logogestaltung durch Tanja Wehr (www.sketchnotelovers.de), gezeichnet Dr. Julia Gumula 2017

Disruptive Ideen = Ideen mit absolutem Neuheitsgrad

Im Design Thinking Prozess liegt enorm viel Innovationspotenzial. Soll heißen – den gesamten Prozess kann man erneuern und in der Ideengenerierungsphase (Phase 3) Ideen auf eine andere Art entwickeln. Wenn Ihr hier Brainstorming anwendet, könnt Ihr nicht disruptiv sein. Denn

  1. verwenden immer noch 90 % aller Unternehmen Brainstorming – und entwickeln damit Ideen, die auch schon alle anderen hatten, und
  2. haben 60 Jahre psychologischer Forschung schon gezeigt, dass Brainstorming in Gruppen ineffektiv ist (vgl. Tayler et al., 1958).

Also zum Teufel mit Brainstorming!